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Sea Devils QB Preston Haire unter Druck © Meike Brunßen
Sea Devils QB Preston Haire unter Druck © Meike Brunßen

Hamburg erlebte an diesem sonnigen, bis 28°C warmen Sonntag eine großartige Footballparty, bei der die Fans gezeigt haben, dass American Football auch in Deutschland seinen Platz in einem großen Stadion hat – und das nicht nur, wenn die NFL zu Gast ist.

Bei den Akteuren, die schon mit der NFL Europe das Volksparkstadion erlebten, löste das Betreten des Spielfeldes starke Emotionen aus. Dazu der jetzige Tight End-Coach der Hamburg Sea Devils und ehemaliger NFL Europe-Spieler Marico Gregersen: „Als ich heute auf den Platz kam und die Musik hörte, bekam ich eine Gänsehaut - mindestens 2 Minuten lang.“ Für Head Coach Yogi Jones, 2005 und 2007 Linebacker Coach des Hamburger NFL Europe-Teams, war es ein „Homecoming“. Er erinnerte sich noch ganz genau an die Statistiken der beiden Jahre, die er hier in Hamburg coachte.

Jetzt lieferten sich vor der beeindruckenden Kulisse von 32.500 Zuschauern die Hamburg Sea Devils und Rhein Fire ein kampfbetontes Spiel, das die Gäste aus Düsseldorf am Ende mit 27:22 für sich entschieden.

Die Fans feuerten ihre Teams lautstark an, für den Gäste-Quarterback Jadrian Clark aber noch nicht laut genug, um auf einen sogenannten „Silent Count“ umsteigen zu müssen. Das machte er nur im ersten Drive, danach kommunizierte er wieder wie üblich wortstark mit seiner Offense.

Die Hamburg Sea Devils erwischten einen guten Start, indem sie das erste Angriffsrecht von Rhein Fire mit einer Interception beenden konnten. Ein gelungenes Heimdebut für den Hamburger Neuzugang Deion Harris. Doch die Hamburger konnten den Ballgewinn nicht in Punkte umsetzen, sondern mussten den Ball nach einem Fumble von Wide Receiver Malik Stanley gleich wieder abgeben.

Den zweiten Ballbesitz nutzen die Gäste zum ersten Touchdown, der durch einen 44 Yard-Pass auf Nathaniel Robitaille vorbereitet und einen 5 Yard-Pass auf Patrick Poetsch erzielt wurde.

Weder die Hamburger noch die Düsseldorfer konnten in ihren nächsten Drives punkten. So endete das erste Quarter mit 7:0 für die Gäste. Zu Beginn des zweiten Quarters gelang dem Gastgeber ein 29 Yard-Field Goal durch Kicker Eric Schlomm und es stand 7:3.

Rhein Fire antwortete mit einem 7 Yard-Touchdownpass von Jadrian Clark auf Florian Eichhorn und baute die Führung auf 14:3 aus. Knapp drei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit konnten die Hamburg Sea Devils dann den ersten Touchdown vor heimischem Publikum in dieser Saison feiern. Ein 17 Yard-Pass von Quarterback Preston Haire auf Wide Receiver Jean-Claude Madin Cerezo stellte den Halbzeitstand von 14:9 her.

Das dritte Quarter starteten die Hamburger mit Ballbesitz, mussten mit einem „3 and out“ und -5 Yards das Angriffsrecht jedoch sofort wieder abgeben. Rhein Fire machte es besser und benötigte keine drei Minuten, um durch einen weiteren Pass von Jadrian Clark auf Nathaniel Robitaille die Führung auf 21:9 auszubauen. Und es lief weiter gut für die Düsseldorfer. Nach einem Interception Return Touchdown – ein sogenannter „Pick Six“ – durch Omari Williams hieß es 27:9 für die Gäste.

Die Hamburg Sea Devils blieben im dritten Quarter ohne Punkte, ließen aber auch keine weiteren mehr zu, obwohl Rhein Fire es erneut in die Redzone schaffte.

Nach einer Interception durch Defensive Back Victor Omorodion startete das Hamburger Team dann sein Aufholjagd im vierten Quarter. Ein 27 Yard-Pass von Preston Haire auf Jean-Claude Madin Cerezo brachte das 27:15 und machte die Fans wieder munterer. Mit deren lautstarker Unterstützung und dem Momentum jetzt auf ihrer Seite, konnten die Hamburg Sea Devils ihr Punktekonto durch einen weiteren sehenswerten Pass, dieses Mal für 10 Yards auf Malik Stanley, erhöhen.

Hamburg Sea Devils Wide Receiver Malik Stanley © Meike Brunßen
Hamburg Sea Devils Wide Receiver Malik Stanley © Meike Brunßen

Die verbleibende Zeit von 1:50 Minuten reichte nicht mehr, um das Spiel noch zu drehen, da der Onside Kick von Rhein Fire recovert wurde. Das besiegelte die zweite Niederlage der Hamburg Sea Devils und den zweiten Sieg von Rhein Fire in dieser noch jungen Saison 2023.

Mit dem 27:22 für die Gäste war Hamburgs Head Coach Yogi Jones natürlich nicht zufrieden, trotzdem haben Coaches und Spieler die Rekordkulisse genießen können und waren dankbar, dass der Hamburger Sportverein das Spiel im Volksparkstadion ermöglicht hat.

Die grandiose Atmosphäre machte auch bei den Fans Lust auf mehr Spiele in diesem Stadion, denn wo sonst kann man eine so schöne Welle machen.

Round and round - die Welle im Volksparkstadion © Meike Brunßen
Round and round - die Welle im Volksparkstadion © Meike Brunßen

 

Alle Bilder © Meike Brunßen